Betriebliche Sozialberatung – Coaching für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sozialer-, gesundheitlicher- und Einrichtungen der Altenhilfe
Kurzfassung: Betriebliche Sozialberatung oder Employee-Assistance-Programme unterstützen Unternehmen bei der Bereitstellung eins Beratungsformates zur Unterstützung bei beruflichen oder privaten Belastungen ihrer Mitarbeiter*innen. Damit leistet das Unternehmen einen zunehmend wichtigeren Beitrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention im Kontext psychischer Beeinträchtigungen durch private oder berufliche Belastungen oder bei Vorliegen psychischer Krankheiten oder Suchterkrankungen. Traditionell sind interne betriebliche Sozialberatung oder externe Employee-Assistance-Programme in Großunternehmen eingeführt und bewährt. Mit einem differenziert, flexibel und individuell abgestimmten Angebot können auch soziale-, gesundheitliche-, sowie Einrichtungen der Altenhilfe betriebliche Gesundheitsförderung für den Bereich psychische Belastungen realisieren und eine betrieblich-gestaltende Antwort auf immer mehr psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz finden.
Ob Busfahrer oder Chirurg: Mitarbeiter in fast allen beruflichen Handlungsfeldern sollten sich im Hinblick auf berufliche Zufriedenheit und gute Qualität der Arbeitsergebnisse überwiegend möglichst frei von belastenden Problemen fühlen.
Seit 1994 ist die Zahl der psychischen Erkrankungen um 120% gestiegen, die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Erkrankungen hat sich in der vergangenen 15 Jahren mehr als verdoppelt. Arbeitsbedingte psychische Belastungen verursachen ca. 10 Mrd. € direkte Krankheitskosten. Zusätzlich entstehen indirekte Kosten (durch Arbeitsunfähigkeit, Invalidität und Mortalität) in Höhe von über 19 Mrd. € jährlich (Quelle:Bödeker) Die Belastung von Beschäftigten hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen und hat ihre Ursache in einem zunehmend komplexeren und multifaktoriellen Bedingungsgefüge, in dem berufliche und private Belastungsfaktoren miteinander wirken. Dabei ist der Charakter der Belastung vielgestaltig und komplex. Kommen persönliche Dispositionen, hoher Arbeitsdruck einer komplexen und flexibilisierten Arbeitswelt und gesundheitliche, familiäre oder finanzielle Probleme zusammen, kann eine eine psychische Überlastungssituation entstehen, die für alle Beteiligten hohe Risiken birgt. Personalentwicklungsmaßnahmen sind allzu häufig quasi als direkt und kurzfristig messbare Intervention auf eine Reduktion innerbetrieblicher Störungen ausgerichtet, soweit sie Effizienz und Qualität der Arbeitsprozesse und -Ergebnisse im Blick haben. Noch zu selten wird die Tatsache beachtet, dass psychische Belastungen und -Erkrankungen über die Leiderfahrung der Betroffenen hinaus, erhebliche Risiken für die Prozesse und Ergebnisse der Unternehmen generieren. Eine Hochrechnung des Wissenschaftlichen Institutes der AOK kommt zu dem Ergebnis, dass, bezogen auf 34 Mio gesetzlich Krankenversicherte, 2011 mehr als 130000 Personen mit insgesamt 2,7 Mio. Fehltagen wegen eines Burnouts krank geschrieben waren. Psychische Belastungen und -Erkrankungen sind in den meisten Fällen multideterminiert, d.h. ein Ursachenbündel aus psychischen, körperlichen und sozialen Problemen, familiäre Sorgen und arbeitsplatzbezogenen Belastungen wirken sich zu einer psychischen Belastung oder -Erkrankung aus. In besonderer Weise gilt dies für gesundheitliche und soziale Beeinträchtigungen, die in die Lebensplanung der Betroffenen eingreift.
Persönlich-private, familiäre, körperlich oder psychische Beeinträchtigungen können betroffene Mitarbeiter in einer Weise überlasten, dass ihre persönlichen Ressourcen überfordert werden. Die persönlichen und gesundheitlichen Belastungen beeinträchtigen die Mitarbeiter umfänglich und werden ebenso in die beruflichen Settings mitgenommen. Besonders bei komplexen Problemkonstellationen sind Menschen mit der Lösung der Probleme überfordert und benötigen Unterstützung. Dabei können die Problemkonstellationen sehr vielgestaltig auftreten. Von der unerwarteten Demenzdiagnose eines zu versorgenden Elternteiles, Schulprobleme eines Kindes, eine eigene Suchterkrankung, oder die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einer länger dauernden Erkrankung und Rekonvaleszenz: Frühzeitige Beratung und Vermittlung der dem Anlass angemessenen Hilfen bewirkt Entlastung, stärkt Zuversicht und Ressourcen und dient am Ende auch dem Betrieb.
Bei sehr großen Unternehmen hat Betriebliche Sozialarbeit als Mitarbeiterbezogenes Beratungsformat eine lange Tradition. Soziale-, gesundheitliche-, oder Einrichtungen der Altenhilfe können insoweit in besonderer Weise von einer etrieblichen Sozialberatung für ihre Mitarbeiter*innen profitieren, als das davon ausgegangen werden muss, dass gerade Angehörige sozialer, medizinischer und betreuender Berufe für die Inanspruchnahme beratender Hilfen eine hohe Schwelle überwinden müssen. An die Stelle der Betrieblichen Sozialberatung treten zunehmend Employee-Assistance-Programme (EAP), also externe Dienstleister mit fachlicher Expertise als Beratungsexperten für die sozialen und psychischen Lebenswelten der MitarbeiterInnen.
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Belastungen im familiären Umfeld (schwere Erkrankungen naher Angehöriger, belastende Erziehungsprobleme u.a.)
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Gesundheitliche Belastungen (schwere Erkrankungen, Reha-Verfahren, die ggf. Anpassungen der Lebensplanung erforderlich machen).
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Psychische Belastungen (psychische Erkrankungen, Depressionen, Suchterkrankungen)
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Sozialrechtliche Probleme, einschließlich Schuldnerberatung
teamconcept-wilms kann Ihnen für Ihre Einrichtung die differenzierte und flexibele Mitarbeiter*innen Unterstützung anbieten, die Ihre Einrichtung benötigt:
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zeitnahe und vertrauliche Beratung der Mitarbeiter*innen für alle persönlichen, gesundheitlichen und sozialen Fragen als erste Hilfe, Entlastung und Clearing für weitergehende Intervention und Expertenvermittlung. Wiedereingliederungsmanagement nach langer Fehlzeit. Suchtberatung als präventive, motivierende und nachsorgende Intervention u.a.
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Beratung und Personalentwicklung für Leitungsverantwortliche und Teams für konkrete Anlässe (Teamkonflikte, Arbeitsstörungen,Mobbing u.a) oder präventive Massnahmen.
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Beratung, Implementierung und Betreuung gesundheitsfördernder Programme im Bereich psychische Gesundheit und Resilienz (Gefährdungsanalysen, Verhaltensprävention, Kommunikation).